Loading...
Loading...

Jahrelang galt es am Arbeitsplatz, nicht über das jeweilige Gehalt zu sprechen. Seit diese Tabus jedoch weggebrochen sind, ist vor allem eines deutlich geworden – dass . Für die Umsetzung des Entgelttransparenzgesetzes berief man sich auf Artikel 3 des Grundgesetzes, der die Gleichberechtigung von Männern und Frauen sicherstellt. Durch die erhöhte wird auch Arbeitnehmern die Chance gegeben, auf ungerechte Behandlung aufmerksam zu machen.
Die zentralen Elemente des Gesetzes sind der Auskunftsanspruch, die Berichtspflicht für größere Unternehmen und die freiwillige Entgeltüberprüfung. Gehaltstransparenz ist nun per Gesetz festgehalten, doch was geht damit konkret einher und wie sieht die Umsetzung des Gesetzes in der Praxis aus? Im Fokus des Entgelttransparenzgesetzes steht zunächst der sogenannte Auskunftsanspruch. Gemäß § 10 EntgTranspG haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Recht, Auskunft über die Gehaltsstrukturen ihres Unternehmens zu erhalten.
Dieser Anspruch richtet sich an Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten und zielt darauf ab, Transparenz bei der Gehaltsfestlegung zu schaffen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Auskunftsanspruch vor allem dann zu, wenn die Vermutung besteht, dass ein Arbeitnehmer aufgrund des Geschlechts weniger Geld bekommt.
Folgende Informationen dürfen dank des Entgelttransparenzgesetzes erfragt werden:
Die durchschnittliche Bruttovergütung der Kolleginnen und Kollegen des anderen Geschlechts in einer vergleichbaren Position.
Die Kriterien und Verfahren, die zur Festlegung der Vergütung herangezogen werden.
Vor der Einführung des Gesetzes hatten einige Arbeitgeber Sorge, dass es intern für Unruhe sorgen könnte. Heute zeigt sich jedoch: Entgelttransparenz bringt viele Vorteile – für beide Seiten. Arbeitgeber können damit eine moderne Unternehmenskultur fördern, die Fairness und Offenheit lebt. Und Beschäftigte profitieren von gerechter Bezahlung, was Motivation, Zufriedenheit und Produktivität stärkt.
Vorteile für Arbeitnehmer:
Einblick in die Gehaltsstrukturen und mögliche Diskriminierung
Stärkung des Vertrauens in die Fairness des Arbeitgebers
Vorteile für Arbeitgeber:
Verbesserung der Arbeitgebermarke durch transparente Gehaltsstrukturen
Erhöhung der und Bindung
Seit dem Inkrafttreten des Entgelttransparenzgesetzes können Arbeitnehmer eine Auskunft über den Lohn anderer Mitarbeiter verlangen. Laut § 11 EntgTranspG hat der Arbeitgeber bis zu drei Monate Zeit, die Anfrage zu beantworten. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die Daten anonymisiert dargestellt werden, um den Datenschutz der Beschäftigten zu wahren. Zudem müssen Arbeitgeber regelmäßig nachweisen, dass ihre Löhne diskriminierungsfrei sind. Eine regelmäßige Überprüfung ist daher von Vorteil.
Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten, die gemäß Handelsrecht zur Erstellung eines Lageberichts verpflichtet sind, unterliegen zusätzlichen Berichtspflichten. Gemäß §§ 21 und 22 des Entgelttransparenzgesetzes müssen sie über ihre Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und ihre Entgeltstrukturen berichten. Diese Berichte werden öffentlich zugänglich gemacht, etwa über den Lagebericht.
Essenzielle Punkte dieser Berichte sind:
Eine Analyse der bestehenden Entgeltstrukturen im Unternehmen
Angaben zu Maßnahmen, die unternommen werden, um die Lohngleichheit zu fördern
Diese Berichte sind nicht nur ein hilfreiches Instrument zur internen Analyse, sondern auch ein sichtbares Zeichen nach außen. Unternehmen, die weiterhin als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden möchten, können sie nutzen, um zu zeigen: Wir stehen für Fairness, Gleichberechtigung und Transparenz.
Neben dem Auskunftsanspruch und den Berichtspflichten sieht das Entgelttransparenzgesetz in § 17 EntgTranspG vor, dass Arbeitgeber ihre Entgeltstrukturen regelmäßig überprüfen. Diese Maßnahme ist freiwillig, wird jedoch dringend empfohlen, um Diskriminierung frühzeitig zu erkennen und zu beheben.Diese Prüfung entspricht nicht nur den Vorstellungen und Vorgaben des Entgelttransparenzgesetzes, sondern hilft auch Ihnen dabei, das Vertrauen in Ihr Unternehmen zu stärken.
Obwohl das Entgelttransparenzgesetz eine Vielzahl von Vorteilen bietet, stehen Unternehmen bei der Umsetzung vor einigen Herausforderungen. Der zusätzliche Verwaltungsaufwand, insbesondere durch die Bearbeitung von Auskunftsanfragen und die Erstellung von Berichten, erfordert Zeit und Ressourcen. Ein weiteres Problem, welches im Zuge des Entgelttransparenzgesetzes aufgetreten ist, ist die Wahrung des Datenschutzes. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass die Antworten auf Auskunftsanfragen keine Rückschlüsse auf individuelle Gehälter zulassen. Gleichzeitig darf die Transparenz nicht dazu führen, dass das Betriebsklima durch Neiddebatten belastet wird. Im Umgang mit dem Entgelttransparenzgesetz ist daher Professionalität und Fingerspitzengefühl gefragt.
Das Entgelttransparenzgesetz ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Fairness und Chancengleichheit. Es stärkt Beschäftigte, indem es ihnen ermöglicht, mögliche Ungleichbehandlungen besser nachzuvollziehen und anzusprechen. Für Arbeitgeber bedeutet es zwar zunächst zusätzlichen Aufwand – langfristig zahlt sich Transparenz jedoch aus: Gerechte Gehälter fördern Motivation, Vertrauen und ein positives Arbeitsklima. Mit guter Vorbereitung und klaren Prozessen lässt sich die Umsetzung einfach und erfolgreich gestalten.
Rechtliche Grundlage, um Ungleichbehandlung anzufechten
Vermeidung rechtlicher Konflikte durch frühzeitige Anpassungen
Dokumentationen über Fortschritte bei der Beseitigung geschlechtsspezifischer Lohnunterschiede

Entgelttransparenzgesetz und EU-Entgelttransparenzrichtlinie: Was Unternehmen in Deutschland jetzt wissen und tun müssen
Spätestens ab dem 7. Juni 2026 greift die neue EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz, das deutsche Entgelttransparenzgesetz wird somit erheblich verschärft. Jetzt informieren!

Reform der betrieblichen Altersversorgung - zweites Betriebsrentenstärkungsgesetz auf dem Weg

Im Gesetzesentwurf des BRSG II finden sich wesentliche Änderungen für die betriebliche Altersversorgung, die insbesondere auf Struktur und Verwaltung der bAV wirken dürften.
Jahreswechsel in der Payroll: Diese Änderungen in der Entgeltabrechnung sind 2026 relevant
Nach einem Jahr voller grundlegender Änderungen steht 2026 ganz im Zeichen der Feinjustierung. In diesem Beitrag finden Sie alle wichtigen Änderungen für 2026 – kompakt zusammengefasst, mit konkreten Praxis-Tipps & einer Webinar-Einladung.