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Paychex ist „Great Place to Work“ 2023 – Auszeichnung für exzellente Arbeitgeberkultur

Home Office gehört mittlerweile zum Arbeitsalltag vieler Arbeitnehmer in Deutschland dazu. Zahlreiche Betriebe wurden im Zuge der Corona-Pandemie kurzfristig damit konfrontiert, dass Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten.
Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshof 2019 erwarteten viele Beobachter in Deutschland Gesetzesänderungen mit klaren, allgemeinen Regelungen zur Arbeitszeiterfassung. Die blieben allerdings bisher aus. Stattdessen werden entscheidende Fragen unter Juristen diskutiert und vor Arbeitsgerichten verhandelt. Sind Arbeitgeber nach der EuGH-Entscheidung direkt zur Arbeitszeiterfassung verpflichtet? Viele Arbeitsrechtler gehen davon aus. Kann das Fehlen solcher Aufzeichnungen im Streit um Entgeltforderungen vor dem Arbeitsgericht zur Beweislastumkehr führen? Dazu hat das Bundesarbeitsgericht noch nicht Stellung bezogen.
Trotzdem haben Arbeitgeber guten Grund, nicht einfach abzuwarten. Weiter auf Vertrauensarbeitszeit ohne Zeiterfassung zu setzen, ist zumindest riskant. Es gibt auch in der Praxis kaum Gegenargumente: Funktionierende Systeme zum Erfassen der Arbeitszeiten lassen sich leicht installieren. Ihre Nutzung stellt keinen Rückfall in die Zeit der starren Arbeitszeiten dar. Solche Systeme können von den Mitarbeitern in Eigenregie bedient werden oder Arbeitszeiten sogar automatisch erfassen. Wichtig ist, dass sie auch mit flexibleren Gegebenheiten wie Home-Office-Arbeit oder mobilen Einsätzen fertig werden.
Noch immer halten viele Unternehmen an Vertrauensarbeitszeiten fest. Das gilt besonders für kleinere Betriebe, die ihren Mitarbeitern besonders flexible Bedingungen ermöglichen wollen und schon vor Corona Home Office ermöglicht haben. Andere Unternehmen wurden unvorbereitet davon getroffen, dass Arbeitnehmer plötzlich von zuhause aus arbeiteten. Dort ging es zunächst darum, Grundlagen wie den Fernzugriff aufs Firmennetzwerk oder reibungslose Video-Meetings sicherzustellen.
Doch spätestens jetzt sollte Zeiterfassung überall zum Alltag gehören, auch im Home Office. Gerade dort kommt es besonders leicht zur Durchmischung von Privat- und Arbeitszeiten. Wenn der Job unbegrenzt und unkontrolliert den gesamten Tagesablauf überwuchert, untergräbt das auf Dauer die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Ohne Zeiterfassung bekommt der Arbeitgeber das nicht einmal mit. Damit ist niemand gedient. Dazu kommt die arbeitsrechtliche Seite.